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Narkosemittel Ketamin beugt Erschöpfungstod von Hirnzellen vor

Neurochirurgen der Universitätsklinik Heidelberg entwickeln neuen Therapieansatz

Neurochirurgen der Uniklinik Heidelberg entwickelten einen Therapieansatz gegen Folgeschäden bei Hirnverletzungen. Sie entdeckten, dass das gängige Narkosemittel Ketamin elektrische Entladungswellen verhindert, die nach Hirnblutungen, schwerem ischämischen Schlaganfall oder Kopfverletzungen weitere Nervenzellen schädigen. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachjournal Brain veröffentlicht (2012; 135: 2390-2398).

Ausgangssituation: Stirbt im Gehirn nach Verletzungen, Blutungen oder Unterbrechung der Blutversorgung Nervengewebe ab, sind auch die umliegenden Hirnareale gefährdet: Am Rand des abgestorbenen Gewebes entstehen Wellen elektrischer Entladungen, sogenannte Spreading Depolarisations, die sich über die benachbarten Regionen ausbreiten.

Die Auswertung der Messdaten einer Studie aus 2011 ergab: Im Gehirn von Patienten, die das Narkosemittel S-Ketamin erhalten hatten, traten 60 Prozent weniger Entladungswellen auf als bei Patienten, die zum Zeitpunkt der Messung nicht narkotisiert waren.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 23.08.2012

geschrieben am 26.08.2012 um 18:11 Uhr.
 
 
 
 
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