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Pflegerat schlägt Alarm

Der Deutsche Pflegerat (DPR) warnt vor einer ”Versorgungskatastrophe”

Um den drohenden Pflegenotstand für jährlich rund 17 Millionen Krankenhauspatienten abzuwenden, verlangte der DPR mehr Geld für die Pflege und die Einberufung eines “nationalen Gesundheitsgipfels”. Es sei bereits “fünf nach zwölf”. Die dem Gesundheitssystem von der Politik seit Jahren verordnete “Ökonomisierung und Rationalisierung schlägt voll durch”, kritisierte DPR-Präsidentin Marie-Luise Müller.
Die finanzielle Deckelung müsse fallen.

Nach Müllers Worten ist die mit der Pflegereform beschlossene Beitragssatzanhebung um 0,25 Punkte zum 1. Juli “nur ein Tropfen auf den heißen Stein”. Kurzfristig sei eine weitere Erhöhung um 0,5 bis 0,75 Prozentpunkte nötig, um den finanziellen Mehrbedarf zu decken. Derzeit liegt der allgemeine Pflegebeitrag bei 1,7 Prozent, für Kinderlose bei 1,9 Prozent. Allein in den vergangenen Jahren wurden nach Worten Müllers in den Kliniken 50 000 Pflegestellen ersatzlos gestrichen. Der mit zunehmender Arbeitsbelastung verbundene Personalabbau halte an, nicht zuletzt wegen des jüngsten Tarifabschlusses von fünf Prozent. Das Sparpotenzial sei weitgehend ausgereizt. Im Pflegerat sind 13 Verbände zusammengeschlossen. Der Geschäftführer des Deutschen Pflegeverbandes, DPR-Mitglied Rolf Höfert, forderte eine “Verordnungskompetenz” der Pfleger für Pflegemittel, etwa bei der Wund- oder Inkontinenzversorgung. Werde so vermeidbares Wundliegen von Patienten verhindert, könnten damit allein Kosten von jährlich 1,2 Milliarden Euro eingespart werden.

geschrieben am 15.11.2013 um 08:38 Uhr.
 
 
 
 
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